Georg Schöbel: Fridericus immortalis – der unsterbliche Alte Fritz

Zentraler Bestandteil des Preußenkults in der Garnisonkirche war auch der Mythos um Friedrich den Großen, der neben seinem Vater, dem Soldatenkönig, aber gegen seinen Willen in der Gruft der Garnisonkirche beigesetzt war. Er galt als tugendhafter und von Gott begnadeter Herrscher, der Preußen durch mehrere erfolgreiche Kriege als Großmacht in Europa etablierte hatte. In der Gruft als Reliquie gegenwärtig und damit Bindeglied zwischen Diesseits und Jenseits, erblickten nach der Kriegsniederlage viele in ihm einen Hoffnungsträger, der eine bessere Zukunft verhieß. Das um die Jahrhundertwende entstandene Ölgemälde des Berliner Historienmalers Georg Schöbel war in der Weimarer Republik weit verbreitet. Das Motiv von der christusgleichen „Auferstehung“ des Alten Fritz aus seiner Potsdamer Gruft verdeutlicht die  Ablehnung der jungen Demokratie und die Sehnsucht nach dem Wiederaufstieg des deutschen Reiches zur Großmacht. 

Georg Schöbel: Fridericus immortalis – der unsterbliche (um 1900)
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um 1900