Der ursprünglich im calvinistischen Sinne schlicht gestaltete Innenraum der Garnisonkirche wurde 1897/98 auf Initiative Wilhelms II. im neobarocken Stil umgebaut. Zu den aufwendigen Veränderungen gehörten die reichhaltige Verzierung der Emporenbrüstungen, der Einbau von Marmorsäulen, das Anbringen von Stuckelementen und Goldverzierungen. Direkt gegenüber der Kanzel befand sich die Königsloge. Diese Gegenüberstellung manifestiert das damalige protestantische Selbstverständnis der Herrschenden: Der Hofprediger legte seinem Kirchenherrn, dem König, quasi vis-à-vis das Wort aus und bat unter dem Auge Gottes um dessen Gnade für den Monarch.
Blick auf die Königsloge während und nach der Modernisierung 1897 (1897/1900)
Stiftung Garnisonkirche Potsdam | Foto: Atelier Selle & Kunze
1897/1900