Im Gegensatz zum Turm war das Kirchenschiff außen nur mit wenigen Reliefs verziert. Auch der Innenraum der Kirche war zunächst eher schlicht gestaltet. Umso mehr stach der monumentale Kanzel-Gruft-Bau im Zentrum hervor. Der auch als „Königliches Monument“ bezeichnete Marmor-Komplex griff die bereits am Turm verwendeten Symboliken wieder auf: Bündel mit Waffen und Feldzeichen als Relief an den Säulenfüßen, zwei gekrönte Adler als Wappentiere von Brandenburg und Preußen und antik anmutende Soldatenfiguren auf dem Giebel, welcher von einer vergoldeten Strahlensonne um das Gottesauge gekrönt wurde. Die Kanzel aus weißem Marmor zierte wiederum die Reliefdarstellung des zur Sonne auffliegenden Adlers ergänzt mit dem Spruchband „Non soli cedid“. Unter der Kanzel befand sich die Gruft. Der Prediger musste erst eine Treppe über die Grabstätte nehmen, um die Kanzel zu erreichen. Das verstärkte bei Zeitgenossen die Aura des Ortes und nährte die Sehnsucht, die aus ihrer Sicht glorreichen Jahre der preußischen Vergangenheit in die Gegenwart der 1920er Jahre zu projizieren.
Blick auf Kanzel und Eingang zur Gruft (1920)
Potsdam Museum | FS 16283, Foto: Atelier Eichgrün
1920