Ergänzt wurden die Fahnen und Standarten der Besiegten um an den Wänden angebrachte Gedenktafeln für die preußischen Gefallenen und für Truppenteile, die sich durch besondere Tapferkeit in diesen Kriegen hervorgetan hatten. Die Garnisonkirche diente damit auch als zentrale preußische Heldengedenkstätte. Die erbeuteten Fahnen bildeten mit den Gedenktafeln den Rahmen für große Festgottesdienste, mit denen die Garnisonkirche 1912 den 200. Geburtstag Friedrichs II., 1913 das 25-jährige Thronjubiläum Wilhelms II. und 1914 den Abschied der hinausziehenden Potsdamer Truppen in den Weltkrieg beging. In den Festpredigten verknüpften die Hofprediger die militärischen Erfolge auf den Schlachtfeldern mit einem besonderen Sendungsbewusstsein Preußens. In der Garnisonkirche vermischten sich somit nationale, militärische und religiöse Elemente. Die Bandbreite reichte von der aufrichtigen Hingabe an Gott bis zur aufopferungsvollen Hingabe für das deutsche Vaterland.
Blick in den Innenraum der Garnisonkirche mit den Fahnen und Standarten sowie den Gedenktafeln an den Wänden (1910)
Potsdam Museum | FS 9106, Foto: Atelier Eichgrün
1910