Als einzige Potsdamer Kirche verzichtete die Garnisonkirche lange Zeit auf ein schwingendes Glockengeläut. Unter Friedrich Wilhelm I. rief stattdessen ein Trommelwirbel die Soldaten zum Gottesdienst. Später installierte man eine Mechanik, welches mit Glocken des Glockenspiels eine schwingende Glocke nachahmte. Im Vorfeld des 200-jährigen Glockenspiel-Jubiläums 1935 beantragte der verantwortliche Glockenexperte Eugen Thiele zum Schutz des einmaligen Glockenspiels den Einbau eines schwingenden Geläuts, welches aus Kostengründen zunächst abgelehnt wurde. Erst als es gelang, für die vier Glocken Stifter zu finden, konnte 1938 der Auftrag zum Glockenguss erteilt werden. Die Fotoserie zeigt ihre Einholung am 29. April 1939, als sie feierlich vom Bahnhof bis zur Garnisonkirche geleitet wurden. Anfang Mai erfolgte der Aufzug und am 21. Mai nahmen fast 3.000 Gäste am feierlichen Festgottesdienst zur Einweihung des neuen Geläuts teil, unter ihnen Reichskirchenminister Hanns Kerrl.
Das schwingende Glockengeläut (1939)
Fotos: R. Damrath
1939