Dem Staatsakt demonstrativ ferngeblieben waren alle Abgeordneten der SPD. Auch die Politiker der mittlerweile verbotenen KPD fehlten, viele von ihnen befanden sich auf der Flucht, im Untergrund oder bereits im Gefängnis. Für politische Gegner hatte die SA an diesem 21. März, als aller Augen nach Potsdam gerichtet waren, mitten in der Stadt Oranienburg in einer ehemaligen Brauerei das erste Konzentrationslager Preußens eingerichtet. Die Zahl der Inhaftierten stieg allein in Preußen bis April 1933 auf über 25.000 an. Aus dem Straßenterror der SA entwickelte sich in den folgenden Jahren das staatlich organisierte KZ-System. In seiner zweiten Sitzung am 23. März 1933 verabschiedete der Reichstag unter Ablehnung einzig der SPD das so genannte Ermächtigungsgesetz. Mit ihm konnte die Regierung Hitlers ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen. Es ebnete rechtlich den Weg in die NS-Diktatur und galt bis 1945.
Einlieferung von Regimegegnern in das KZ Oranienburg (1.08.1933)
Deutsches Historisches Museum (DHM), Berlin
1.08.1933