Eintrittskarte für die Garnisonkirche

Seit 1899 kostete die Besichtigung der Garnisonkirche mitsamt Königsgruft 25 Pfennig Eintritt. Die Summe wurde vor 1918 zwischen den beiden Hofpredigern, die es für Wohlfahrtszwecke verwendeten, und dem Küster als Aufwandsentschädigung gedrittelt. In der Weimarer Republik steigerten sich mit zunehmender Besucherzahl die Einnahmen, so dass Ende der 1920er Jahre ein Streit über die Eintrittsgelder entbrannte. Der Staat Preußen als Eigentümer reklamierte diese für sich, während die Zivilgemeinde argumentierte, dass das Offenhalten der Kirche und damit die Einnahmen im Nutzungsrecht verankert seien. Erst 1935 einigten sich beide darauf, die Einnahmen nach Abzug aller Verwaltungskosten zwischen Preußischem Staat, Militärgemeinde und Zivilgemeinde zu dritteln. Und das lohnte sich. Im Jahr 1937/38 kauften mehr als 450.000 Besucher ein Ticket und bescherten Einnahmen von fast 100.000 Reichsmark, von denen nach Abzug der Kosten etwa die Hälfte gedrittelt wurde. Für die Zivilgemeinde waren diese Gelder häufig der größte Einnahmeposten, der sogar die Kirchensteuern überstieg.

Eintrittskarte für die Garnisonkirche (22.08.1933)
Archiv der FWG

22.08.1933