Rudolf Hess an der Königsgruft der Garnisonkirche

Auch NS-Politiker ließen sich gern in der Garnisonkirche ablichten, wie hier Rudolf Hess während einer Feierstunde anlässlich des 150. Todestages von Friedrich II. Der monarchisch-konservative Charakter der ehemaligen Residenzstadt machte Potsdam aber eher zu einer ambivalenten Bühne für propagandistische Inszenierungen des NS-Regimes, die in anderen Städten wirkungsvoller zur Entfaltung kamen. Dennoch wurde Potsdam in den folgenden Jahren mit mehreren nationalsozialistischen Institutionen bedacht, wie der Reichsführerschule der Hitler-Jugend in der Berliner Straße und die Reichsführerinnenschule des Bundes Deutscher Mädel (BDM). Anlässlich deren Eröffnung am 27. April 1934 stellte Reichsjugendführer von Schirach klar, was er unter Preußentum verstand und welche Haltung er von der Jugend erwartete: „denn für uns ist Preußentum der Opfergang des Ichs zur selbstlosen Kameradschaft.“

Rudolf Hess an der Königsgruft der Garnisonkirche (17.08.1936)
Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo

17.08.1936