Im Sommer 1950 hatte das SED-Politbüro die Fragen der Stadtentwicklung zur unmittelbaren Angelegenheit der DDR-Regierung erklärt und die „16 Grundsätze des Städtebaus“ verabschiedet. Diese galten fortan als gestalterische Leitlinien und stellten den Erhalt von historischen Bauwerken zunächst nicht in Frage. Der Wiederaufbau sollte aber den „fortschrittlichen Traditionen unseres deutschen Volkes sowie den großen Zielen, die dem Aufbau ganz Deutschlands gestellt sind“, unterstellt werden. Bis Anfang der 1960er Jahre stand in den stadtplanerischen Debatten Potsdams die ehemalige Garnisonkirche nicht zur Disposition. Im Gegenteil, die Stadtverordnetenversammlung beschloss 1951, dass die Silhouette Potsdams weiterhin von den drei Kirchtürmen der Heiligen-Geist, der Nikolai- und Garnisonkirche geprägt werden sollte.
Städtebauliche Feinplanung (01.06.1961)
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam | Rep 406/872
01.06.1961