Am „Tag von Potsdam“ schritten die Teilnehmer der beiden Gottesdienste auf dem Weg zum Staatsakt in die Garnisonkirche unter einem großen Banner mit dem Spruch „Gott mit uns“ durch, welches über der Schlossstraße gespannt war. Dieses Motiv griff die Potsdamer Tageszeitung in ihrer Abendausgabe auf. Viele Protestanten und auch die evangelische Kirchenleitung hofften, die von der NSDAP geführte Regierung würde die verfassungsrechtliche Trennung von Kirche und Staat aufheben und die traditionell enge Verbindung von protestantischer Kirchlichkeit mit der preußischen Staatsidee wieder herstellen. Das Ziel der propagierten „nationalen Erhebung“ sahen viele Protestanten nicht nur in der Wiederaufrichtung eines starken Deutschen Reiches, sondern auch in der Unterstützung des Staates für die sittlich-religiöse Erneuerung der deutschen Nation. Die unterschiedlichen Vorstellungen vom Verhältnis von Kirche und Staat entwickelten sich jedoch bald zu einem ersthaften Konflikt.
Titelblatt der Potsdamer Tageszeitung v. 21. Juni 1933: „Mit Gott ins neue Deutschland“ (21.03.1933)
Potsdamer Tageszeitung, 21. März 1933 (Abendausgabe)
21.03.1933