Vereidigung von Rekruten des Infanterie-Regiment Nr. 9 in Potsdam

Zu den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 gehörten 21 Angehörige des Potsdamer Infanterie-Regiments Nr. 9 (IR 9), deren Kaserne sich in der nahe bei der Garnisonkirche gelegenen Priesterstraße befand. Die meisten von ihnen hatten sich aber nur kurz dort aufgehalten, und gehörten dann – wie die anderen Militärs auch – der Militärgemeinde an. Henning von Tresckow und Fritz-Dietlof von der Schulenburg berichteten auch von einer persönlichen Beziehung zur Garnisonkirche. Mit ihrer meist humanistischen Bildung, ihrem konservativ-rechtsstaatlichen Denken und ihrer preußisch-adligen Prägung, oft verknüpft mit christlichem Glauben, fühlten sich manche von Ihnen einem besonderen Verantwortungsbewusstsein verpflichtet. Dennoch fanden sie zu unterschiedlichen Zeiten und auf individuellen Pfaden ihren Weg in den adlig-konservativen Widerstandskreis, der das Attentat auf Hitler vorbereitete und am 20. Juli 1944 durchführte. Das Regiment bildete unter Gleichgesinnten zwar eine Plattform, war aber nicht ihr Zentrum. Die konspirativen Treffen fanden auch nicht in der Garnisonkirche statt, sondern eher in den Privatwohnungen der bürgerlich-aristokratischen Hitlergegner. 

Vereidigung von Rekruten des Infanterie-Regiment Nr. 9 in Potsdam (24.10.1936)
Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo

24.10.1936