Viele Potsdamer Bürger waren politisch und kulturell der preußisch-monarchischen Herrschaft verbunden geblieben. Dies spiegelte sich auch in den Wahlergebnissen wider: Im Potsdamer Stadtparlament stellte die rechtskonservative Deutschnationale Volkspartei (DNVP) von 1919 bis 1932 mit Abstand stets die stärkste Fraktion. Die beiden Oberbürgermeister Kurt Vosberg (bis 1923) und Arno Rauscher (bis 1934) waren ebenso wie der Polizeipräsident Henry von Zitzewitz Mitglied der DNVP. Auch bei den Wahlen zum preußischen Landtag, zur Nationalversammlung und zum Reichstag erhielt die DNVP bis Anfang der 1930er Jahre klar die meisten Stimmen und lag damit weit über den Reichsdurchschnitt. Bei den Reichstagswahlen votierte bis Mitte der 1920er Jahre jeder zweite Potsdamer für die DNVP, während im Arbeiterbezirk Nowawes die Sozialdemokraten die meisten Stimmen erhielten.
Wahllokal im Gemeindesaal der St. Nikolaikirche in Potsdam (1932)
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