Weihnachtsgottesdienst des Infanterie-Regiments Nr. 9

Hauptnutzungszweck der Garnisonkirche waren gottesdienstliche Veranstaltungen der Zivil- und Militärgemeinde an Sonn- und kirchlichen Festtagen. Für Militärangehörige war der Gottesdienstbesuch bis 1935 Dienstverpflichtung. Am Weihnachtsgottesdienst des Infanterie-Regiments Nr. 9 saßen in der ersten Reihe die beiden Preußenprinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm. Die Festansprache hielt Reichsbischof Ludwig Müller, der die Gleichschaltung der Evangelischen Kirche vorantrieb und am Tag zuvor mit Reichsjugendführer Baldur von Schirach den Vertrag zur zwangsweisen Eingliederung der Evangelischen Jungend in die Hitlerjugend unterzeichnet hatte. Die Gottesdienste waren keine rein religiösen Veranstaltungen, sondern boten den Predigern zugleich immer wieder Raum für politische Äußerungen.

Weihnachtsgottesdienst des Infanterie-Regiments Nr. 9 (20.12.1933)
Ullsteinbild

20.12.1933